Vom 22. bis 24. April 2016 finden die 9. Darmstädter Tage der Fotografie statt. Fotoausstellungen, Fachsymposium und Diskussionen geben der Auseinandersetzung über Fotografie eine einzigartige Dichte.
Projektion – Fotografische Behauptungen
Die Fotografie hat sich grundlegend verändert. Fotografische Referenzen werden gemeinhin als Beweise für Geschehenes und Gewesenes akzeptiert, obwohl sie in der digitalen Fotografie durch Algorithmen und Sensorsignale uminterpretiert wurden. Mit dem allmählichen Verschwinden der analog-chemischen Fotografie, verringert sich auch der Glaube an die Beweiskraft fotografischer Bilder.
In Umkehrung des historischen Selbstverständnisses, wird der Eingriff in den Bildwerdungsprozess zum eigentlichen Charaktermerkmal von Fotografie. Fakten, Fiktionen und Fantasien werden immer öfter zu schier unzerlegbaren Einheiten in der Präsentation von Fotografie zusammengefügt und verändern das Wesen der aktuellen Fotografie ebenso wie auch der Einsatz von bildgenerierenden Programmen und Verfahren.
Errichten wir hiermit nur virtuelle Potemkinsche Dörfer oder verändert dieser Umgang mit dem Bild auch die Welt vor der Kamera? Wir zeigen Fotoarbeiten, die dieses neue Wesen der Fotografie erforschen, sowie auch Arbeiten, die versuchen diese Entwicklung fortzudenken oder sich dagegen aufzulehnen.
Neben bereits etablierten Fotografen in der Hauptausstellung bekommen auch Nachwuchskünstler, die noch nicht in internationalen Galerien vertreten sind, eine Chance, ihre Exponate zu zeigen. Die meist noch jungen Fotografen zeigen ihre ausgewählten Arbeiten innerhalb des Rahmenprogramms. Die Arbeiten sind von hoher künstlerischer Qualität. Die Begegnung der Etablierten mit dem künstlerischen Nachwuchs wird dadurch besonders gefördert.